Unser Herz-Marien-Karmel
Der Gedanke zur Gründung eines Herz-Marien-Karmel, hat seinen Ursprung in der Weltweihe an das Unbefleckte Herz Mariens, die Papst Pius XII im Jahr 1942 – mitten im 2. Weltkrieg – vollzog.
Auch im Karmel St. Josef in Wien-Baumgarten wurde zu Beginn des Jahres 1943 diese Weihe vollzogen.
Kaum war der schreckliche Krieg zu Ende, begann sich das Noviziat, das jahrelang leer gestanden war, zu füllen, so dass schon Anfang 1946 die Höchstanzahl von 21 Schwestern erreicht war. Da sich immer noch Bewerberinnen meldeten, lag der Gedanke einer Neugründung nahe, und sie sollte dem Herzen Mariens geweiht sein!
1952, genau am Hochfest Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, dem 16. Juli, wurde uns ein Grundstück in Mariazell zum Kauf angeboten. Obwohl die Schwestern über keinerlei finanzielle Mittel verfügten, konnte dieses Grundstück schon 1953 allein von Spenden der Bevölkerung, die mithelfen wollte dieses Haus des Gebetes an Österreichs größtem Wallfahrtsort zu errichten, erworben werden.
Im Jahr 1955 wurden alle für die Neugründung notwendigen Erlaubnisse und Genehmigungen der kirchlichen und weltlichen Behörden gegeben, sodass schon am 21. August unter großer Beteiligung des Volkes die Feier der Grundsteinlegung stattfinden konnte, die vom damaligen Weihbischof der Diözese Graz-Seckau, Dr. Leo Pietsch, vorgenommen wurde.
Grundsteinweihe und Einzug:
Am 14. September 1956, dem Fest Kreuzerhöhung, zogen 9 Schwestern aus dem Karmel St. Josef in Wien in den noch unvollendeten Rohbau des neuen Herz-Marien-Karmel in Mariazell ein.
Während die Schwestern bemüht waren, im unteren Teil des Hauses das Karmelleben zu führen, gingen in den oberen Etagen die Arbeiten weiter. Die Zellen wurden schon dringend benötigt, da bereits in den ersten Monaten drei Kandidatinnen eingetreten waren.
Im Jahr 1957, als Mariazell das 800-Jahr-Jubiläum feierte, fand am 22. August die offizielle Einweihung unseres Klosters statt, und eine Urkunde wurde zum Gnadenaltar gebracht, in der zum Ausdruck kommt, dass der Karmel ein Jubelgeschenk des österreichischen Volkes an die MAGNA MATER AUSTRIAE ist.
1958 ließ uns der Erzbischof von Taegu in Südkorea wissen, er wolle schon lange einen Karmel in seiner Diözese errichten und bat uns, Schwestern nach Korea zu senden. Nach einigem Überlegen sagten wir im Vertrauen auf Gottes Hilfe zu. Am 14. September 1962 konnte der Herz-Marien-Karmel in Daegu mit 5 österreichischen und 1 koreanischen Gründungsschwester feierlich eingeweiht werden.
Karmel in Daegu:
1973 äußerte Herr Pfarrer Dr. Friedrich Zeck den Wunsch, auf dem „Heiligen Berg“ in seiner Pfarre Bärnbach in der Weststeiermark, einen Karmel zu gründen. Auch dieser Bitte konnten wir uns nicht verschließen. Durch unseren damaligen Diözesanbischof Dr. Johann Weber erhielten wir viel Ermutigung und tatkräftige Unterstützung in jeder Hinsicht. So wurde am 12. September 1976 die Einweihung des Heilig-Kreuz-Karmels von Bärnbach ermöglicht.
Karmel in Bärnbach:
Kaum hatten wir 1973 unsere Zustimmung zur Gründung in Bärnbach gegeben, als uns noch eine Anfrage erreichte:
1972 war auf der Diözesansynode in St. Pölten der Wunsch nach einem kontemplativen Kloster laut geworden. Diesmal konnten wir nicht gleich zusagen.
1978 wandte sich die Diözese St. Pölten erneut mit der Bitte um Gründung eines Karmel an uns. Dazu wurde uns das aufgelassene Servitenkloster in Jeutendorf (heute „Maria Jeutendorf“) bei Pottenbrunn angeboten. Da nach der Gründung des Heilig-Kreuz-Karmels in Bärnbach wieder sieben Kandidatinnen in Mariazell eingetreten waren, übernahmen wir im Vertrauen auf Gott die neue Aufgabe. Nach den nötigen Renovierungs- und Adaptierungsarbeiten, zum Großteil von vielen freiwilligen Helfern durchgeführt, wurde der Karmel „Mater Dolorosa“ am 15. September 1985, zum 200-Jahr-Jubiläum der Diözese St. Pölten, feierlich eingeweiht.
Karmel in Maria Jeutendorf:
Unser Herz-Marien-Karmel konnte am 17. September 2006 in der Mariazeller Basilika das 50-jährige Gründungsjubiläum feiern.